“Scampia on the road” ist der Name eines Anti-Mafia-Projekts für Jugendliche, organisiert vom „Centro Giovani Vintola 18“ in Bozen, die Mitte November 2018 bei der Münchner Gruppe von mafianeindanke zu Gast waren.
Anhand des Themas Mafia hatten die jungen Südtiroler in den letzten vier Jahren jährlich die Gelegenheit, den harten Kern des Widerstandes gegen die Camorra in Neapel kennenzulernen. Direkt in Scampia, dem sozialem Brennpunkt von Neapel. Ziel des Projekts ist es, Wissen über und gleichzeitig Bewusstsein für das Thema „aktive Bürgerschaft“ zu schaffen. Das kluge und gut durchdachte Projekt besteht aus drei Phasen:
In der ersten Phase werden die Jugendlichen zwischen 16 und 22 auf ihre Reise vorbereitet. Sie lernen die Ziele des Projekts kennen und sie schauen gemeinsam den Film “Scampia è cosa mia“ (Scampia gehört mir!) an, den die Projektteilnehmer aus dem Jahr 2016 erstellt haben. Darüber hinaus treffen sie sich mit Experten aus ganz Italien in Bozen zum Thema Mafia.
In der zweiten Phase fahren sie zusammen nach Scampia, dem berüchtigten neapolitanischen Viertel. Dort haben sie die Möglichkeit, die symbolischen Orte der Legalität in Neapel zu besuchen und auf den ersten in Neapel beschlagnahmten landwirtschaftlichen Gütern (Fondo Rustico “Amato Lamberti” in Chiaiano) zu arbeiten und in der Werkstatt der Kulturen “Gelsomina Verde” mitzuhelfen, die Vorreiter im Thema Legalität im Bezirk Scampia. Sie treffen Zeitzeugen, die persönlich mit der Camorra zu tun hatten und begeben sich in eine eine direkte Auseinandersetzung mit diesen. Während dieser intensiven Woche haben die Jugendlichen die Aufgabe, ihre Erfahrungen in Kunst auszudrücken: Fotografie, Schreiben, Musik.
In der letzten Phase präsentieren die Jugendlichen dann ihre Werke und Geschichten der Öffentlichkeit in Bozen, an einem an dem auch Gäste teilnehmen, die den Stadtteil Scampia repräsentieren. So geben sie Ihre authentischen Erfahrungen an die Südtiroler Zivilgesellschaft weiter. Ein rundum gelungenes Projekt!
mafianeindanke wird im Dezember besprechen, wie wir zusammenarbeiten können und wie wir das Projekt an die deutsche Realität anpassen können. Die Entfernung zwischen München und Bozen ist geringer als die Entfernung zwischen München und Berlin, das sollte also kein Hindernis für die Zusammenarbeit sein. Jedoch ist unsere Arbeitsgruppe zum Thema Jugend/Erziehung/Legalität noch sehr klein und wir suchen Verstärkung in diesem Bereich. Jeder ist herzlich willkommen mitzumachen!