Was tun gegen Mafia-Werbung?

Sind Sie im Internet oder beim Spaziergang in Ihrem Viertel auf ein Unternehmen gestoßen, das mit Mafia-Bezug auf sich aufmerksam macht? Zum Beispiel durch Zitate aus dem Film “Der Pate” und Hinweise auf das berühmt-berüchtigte Mafia-Nest Corleone, oder werden gar die Namen der Antimafia-Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino für unlautere Zwecke missbraucht?

Leider handelt es sich nicht um Einzelfälle. Immer wieder begegnet mafianeindanke dieser Art von Mafia-Folklore. Zuweilen löst sie heftige Diskussionen aus wie zum Beispiel die Pizzeria “Falcone & Borsellino” in Frankfurt. Dort waren die Speisekarte mit Einschusslöchern und das Restaurant mit Bildern von Marlon Brando aus dem Film “Der Pate” dekoriert. Oft bleibt sie aber unwidersprochen.

Mafianeindanke setzt sich gegen die problematische Verharmlosung der Mafia ein. Die Mafias sind international agierende kriminelle Organisationen, die in Drogen- und Menschenhandel verstrickt und für unzählige Morde verantwortlich sind, auch an völlig unbeteiligten Menschen, schuldlosen Opfern. Wenn ein Panino “Don Vito Corleone” heißt, wird die Cosa Nostra auf romantische Klischees von süditalienischen Familienbanden reduziert.

Unterstützen Sie uns, in dem Sie das Restaurant oder das Unternehmen auf die Problematik dieser Namenswahl aufmerksam machen. Senden Sie den Eigentümer*innen eine Nachricht und erklären Sie Ihnen, was Sie stört – gerne können Sie sich an der untenstehenden E-Mail-Vorlage orientieren.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

In drei Schritten gegen Mafia-Werbung vorgehen:

  1. Schreiben Sie den Besitzer*innen des Unternehmens eine Nachricht, in der Sie auf die Problematik der Mafia-Verharmlosung eingehen. Gerne können Sie die E-Mail-Vorlage von mafianeindanke verwenden.
  2. Setzen Sie mafianeindanke in CC, wenn Sie Ihre Nachricht versenden. Unsere Emailadresse bildet sich aus dem Wort „info“ und der Domain @mafianeindanke.de. So erfährt mafianeindanke von dem Fall und kann die Antwort des Unternehmens mitlesen.
  3. Tragen Sie den Fall in das Kontaktformular auf dieser Seite ein und unterstützen Sie somit unsere Datensammlung zur Mafia-Folklore.

Weiterlesen zum Thema Mafia-Romantik:

Tragen Sie hier Unternehmen ein, die mit der Mafia Werbung machen:

E-Mail Entwurf:

Betreff: Bitte nutzen Sie die Mafia nicht für Werbezwecke!
cc: info@ 

Liebe/r [Name des Unternehmens oder der Ansprechperson],

Erklären Sie kurz, wie Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind. Sofern eine Begründung für die Namenswahl vorhanden ist, zitieren Sie diese.]

Aus Ihrer Namenswahl geht hervor, dass Sie die „Mafia“ mit [hier das Mafia-Klischee einfügen, mit dem geworben wird] assoziieren. Das ist eine kreative Leistung, über die sich die Mafia freuen würde: Ihr kommt jegliche Verharmlosung mehr als gelegen, denn solange in unserer Gesellschaft kein Problembewusstsein besteht, kann sie ungestört ihren illegalen Geschäften nachgehen, unterwandert Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Ich unterstelle Ihnen keine schlechten Absichten und möchte Sie deshalb dringend bitten, sich zu informieren. Die Mafia ist im illegalen Drogen- und Waffenhandel tätig und für Geldwäsche, Korruption und eine Vielzahl an Verbrechen gegen die Menschenwürde verantwortlich. Zu ihren Methoden gehören Einschüchterung, körperliche Gewalt und Mord. Schon längst ist die Mafia nicht mehr nur ein italienisches Problem, sondern breitet sich international aus, ganz besonders auch in Deutschland – also vor unserer Haustür. In Italien wird seit langem eine Erinnerungskultur für die unschuldigen Opfer der Mafia gepflegt. Die Mafia hat Jurist*innen und Journalist*innen ermordet, die gegen die organisierte Kriminalität gekämpft haben. Noch immer leben in Italien Personen, die sich gegen die Mafia stellen, unter teils strengem Polizeischutz. Mit ihrem Mut und ihrem unermüdlichen Einsatz für eine demokratische Gesellschaft setzen sie sich jeden Tag einem hohen Risiko aus. Darüber wird in Deutschland selten gesprochen.

Außerhalb Italiens sind Stereotype über die Mafia leider sehr stark verbreitet und vermitteln ein irreführendes Bild darüber, was die Mafia tatsächlich ist und welche Gefahr sie für eine freie und gerechte Gesellschaft darstellt. Mit der Verwendung des Begriffes „Mafia“ im Unternehmensnamen sind Sie nicht allein – leider. Es geht nicht darum, jemanden dafür an den Pranger zu stellen, sondern um die Schaffung eines gesellschaftlichen Problembewusstseins und auch um Respekt gegenüber denen, deren Leben völlig zu Unrecht von der Mafia zerstört wurde.

Zum Weiterlesen empfehle ich Ihnen folgende Artikel [Diese Artikel dienen der Inspiration und können ergänzt und/oder angepasst werden.]:

Bitte übernehmen Sie Verantwortung und nutzen Sie die Mafia nicht für Werbezwecke. Zeigen Sie sich solidarisch mit den Opfern der Mafia und all jenen, die gegen sie kämpfen. Lassen Sie uns mit gefährlichen Klischees aufräumen und tragen Sie Ihren Teil dazu bei, dass hierzulande eine starke Antimafia-Kultur entstehen kann.

Mit optimistischen Grüßen,

[Ihr Name]