- Cybercrime BKA
- Schweiz und Geldwäsche
- Eine neue Organisation? Kronzeuge sagt, Cosa Nostra und ‚’ndrangheta vor Vereinigung
- Polizei dezimiert Clan Muto
- Strafen für Anschlag auf Falcone
- Mafia und Expo
Cybercrime BKA
Das Bundeskriminalamt warnte vor zunehmender Cyberkriminalität. Im Jahr 2015 hat die Behörde 45 000 Ermittlungsverfahren in diesem Feld verzeichnet. Die Behörde geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Das BKA fand ebenfalls heraus, dass die Zahl von Gruppen der Organisierten Kriminalität, die die Internet-Kriminalität für sich nutzen, wächst: 2013 waren sechs Gruppen involviert, im vergangenen Jahr 22. Nach Informationen von Mafia? Nein, Danke! e.V. gab es in Berlin einen Fall eines italienischen Mafioso, der sich ebenfalls als cyberkrimineller verdingte.
Schweiz und Geldwäsche
Das Basel Institute on Governance untersucht in einer jährlichen Studie weltweit, wie erfolgreich Staaten gegen Geldwäsche vorgehen. Die Schweiz hat der Analyse zufolge Probleme bei deren Bekämpfung. Das Land landete auf Platz 88 von 149 untersuchten Staaten – noch hinter Ländern wie Malaysia und Senegal. Angeführt wird die Liste von den nordischen Ländern Finnland, Estland und Litauen.
Eine neue Organisation? Kronzeuge sagt, Cosa Nostra und ‚’ndrangheta vor Vereinigung
Der italienische Kronzeuge Giuseppe Costa, einst ein Mitglied des Clans der Piromalli, hat den Ermittlern von Plänen berichtet, dass die sizilianische Cosa Nostra und die kalabrische ‚’ndrangheta künftig sehr eng zusammenarbeiten wollten. Der neuen Vereinigung solle der Name Cosa Nuova gegeben werden. Ziel sei auch, die engen Kontakte der ‚’ndrangheta zu Politikern, Wirtschaftsbossen und der so genannten Massoneria, Geheimzirkeln und –logen, besser gemeinsam zu nutzen.
Polizei dezimiert Clan Muto
Nicola Gratteri, frisch nach Catanzaro gewechselter Staatsanwalt und bekannter Autor von Fachbüchern zur ‚‘’ndrangheta, konnte seinen Stellenwechsel mit einem Erfolg krönen: Mit hundert Haftbefehlen, Beschlagnahmen von Gütern und Kapital und Razzien wurde der Clan der Muto empfindlich geschwächt. Die Familie unter Führung von Franco Muto dominierte bis dahin den Tourismus, Strandlokale und vor allem den Fischhandel in Cetraro, hundert Kilometer südlich von Neapel. Die Muto sind auch im Drogenhandel aktiv. Ihre Macht zeigte sich auch, als die Staatsanwaltschaft wegen mit Giftmüll beladener Schiffe ermittelte. Ein Verwandter des Clanbosses war auf dem Schiff, das die italienische Regierung zu Erkundungsarbeiten geschickt hatte, angetroffen worden.
Strafen für Anschlag auf Falcone
Das Berufungsgericht in Caltanisetta hat vier Mafiosi für den Mord am 23. Mai 1992 an dem Antimafia-Richter Giovanni Falcone, seiner Frau Francesca Morvillo und drei Personenschützern zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Beschuldigter wurde frei gesprochen. Im Gericht wurde auch angekündigt, dass in derselben Sache ein weiterer Prozess gegen den flüchtigen Boss Matteo Messina Denaro angestrengt wird. Zudem wird in Sizilien in Mammutermittlungen recherchiert, inwiefern Geheimdienstvertreter in das Vorhaben involviert waren – als Teil eines Pakts zwischen Staat und Mafia.
Mafia und Expo
Im Vorfeld der Expo hatten die Verantwortlichen angekündigt, dass kein mafianahes Unternehmen von den Bauarbeiten profiieren solle. In der Tat wurde dem Thema viel Aufmerksamkeit gewidmet. Anfang Juli kam es dennoch zu elf Festnahmen bei einem Unternehmen,d as mehrere Expo-Pavillone gebaut hat und das Verbindungen zur Cosa Nostra haben soll. Die Beschuldigten hatten ein System falscher Rechnungen zur Ansammlung von Schwarzgeldern aufgebaut.