Dass Deutschland die Probleme mit der organisierten Kriminalität nicht in den Griff bekommt, wird immer wieder deutlich. Die neueste, besorgniserregende Episode hat sich in Thüringen zugetragen. Dort haben armenische Mafiagruppen sogar die Polizei ausspioniert. Die Clans überwachten nicht nur den Parkplatz des Landeskriminalamtes, sondern auch die Eingänge der abgeschirmten Behörde.
Seit einigen Jahren haben sich in Thüringen armenische Kriminelle festgesetzt, die bundesweit vernetzt sind. So sind Verbindungen nach Leipzig und Berlin bekannt, auch in Hamburg soll es Ableger geben. Ursprünglich handelte es sich bei den armenischen Gruppen in Thüringen um Straßengangs, die Jobs für die Rockergruppe Hell’s Angels erledigten. Inzwischen hat sich daraus eine feste Gang gebildet, die im Drogenhandel, der Prostitution und im Autohandel weiterhin mit der Rockerbande kooperiert, aber auch Schutzgeld erpresst. Die Mitglieder der Gruppen betätigen sich auch als Wirte von Restaurants, Bars, Shisha-Cafés und Internet-Shops. Aufsehen erregten die armenischen Gangster auch mit einer Schießerei in einem Spielcasino im vergangenen Sommer. Anders als der Name vermuten lässt, bestehen die Gruppierungen nicht nur aus Armeniern, sondern auch aus Mitgliedern aus anderen osteuropäischen Staaten.
In Thüringen wurde nun auffällig, wie Armenier die Polizei ausspionierten. Sie überwachten beispielsweise die Parkplätze des Erfurter Kriminalamtes, um frühzeitig auf Razzien vorbereitet zu sein: Kommen in kurzer Zeit viele OK-Fahnder zur Arbeit, müsse wohl eine Razzia zu befürchten sein, so ihre Logik. Aus Sicht von mafianeindanke e.V. wäre es wichtig, dass das Land Thüringen mit einem entschiedenen Vorgehen gegen die Banden hier nicht nur ein Signal setzt, dass es solche Umtriebe nicht zu ertragen gewillt ist, sondern auch, dass die Polizeien im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität jede Unterstützung bekommen, die möglich