Im vergangenen Juli wurde ein wichtiger Meilenstein für das YouMonitor-Projekt erreicht: es fand die zweite und letzte fünftägige Schulung statt, die von mafianeindanke, dem führenden Partner des Projekts, in Berlin ausgerichtet wurde.
Der Ende 2020 gestartete You Monitor – Projekt wird Ende Dezember dieses Jahres mit der Präsentation des Toolkits abgeschlossen, einem innovativen, transversalen und nicht-formalen Bildungsinstrument, das sich an alle richtet, die eine pädagogische Rolle haben (Lehrer*innen, Erzieher*innen, Mitglieder von Jugendverbänden und Aktivist*innen). Ziel ist es, junge Menschen mit den Themen Korruption, Machtmissbrauch und Interessenkonflikte vertraut zu machen und ihnen anschließend konkrete Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie sich persönlich im Kampf gegen Korruption engagieren können und dem Modell einer Gesellschaft näher zu kommen, die kontinuierlich wachsam ist und Korruption oder ähnliche Phänomene einfach und früh zu erkennen weiß.
Es handelt sich um ein Monitoring, das sich auf zwei verschiedenen Ebenen artikuliert: zum einen das Selbstmonitoring, um den Beteiligten zu helfen, über die persönliche Dimension der Machtausübung (und des Machtmissbrauchs), den Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten, Vertrauensbeziehungen und die Delegation von Macht nachzudenken. Zum anderen gehört dazu das Monitoring des Gemeinwohls, damit die Jugendlichen in der Lage sind, mit Hilfe der Instrumente und Kanäle, die ihnen zur Verfügung stehen, einen kritischen Blick auf die Realität zu entwickeln, öffentliche Entscheidungsträger zur Rechenschaft zu ziehen und Veränderungen zu unterstützen. Und da es nicht einfach ist, diese Probleme allein zu bewältigen, soll dieses Monitoring in einer gemeinschaftlichen, gruppenbezogenen Dimension durchgeführt werden.
Dies sind die Zutaten, mit denen das YouMonitor-Toolkit den Grundstein für eine Demokratie legen will, die auf einem weit verbreiteten, partizipativen System der Machtüberwachung von unten nach oben aufbaut.
An dem Sommertreffen in Berlin nahmen sowohl die Mitarbeiter*innen, die das Projekt entwickelt haben, als auch Jugendarbeiter*innen und Freiwillige aller Partnerorganisationen teil: neben mafianeindanke waren Eine Welt aus Leipzig, Libera, Gruppo Abele und die Universität Pisa aus Italien, DeMains Libre und Échanges et Partenariats aus Frankreich vertreten.
Im Laufe der Tage teilten sich die Teilnehmer*innen zunächst in kleine Arbeitsgruppen auf und diskutierten dann gemeinsam mit dem Ziel, das Toolkit besser zu strukturieren und die Nutzbarkeit seiner Inhalte zu verbessern.
Wir begannen mit den Grundlagen der Selbstkontrolle, versuchten, eine Methodik zu skizzieren, und gingen dann dazu über, ihre Anwendung in der Praxis zu erörtern: wie entscheidet man, was zu kontrollieren ist, wie findet man die Daten und fordert sie an oder sammelt sie alternativ selbst, wie erhält die Informationen, um Fragen von öffentlichem Interesse zu strukturieren?
Danach wurde die Diskussion auf das Monitoring des Gemeinwohls verlagert, wobei die notwendigen Schritte zur Formulierung dieser Fragen und damit zum Aufbau einer Monitoring-Gemeinschaft skizziert wurden. Die Arbeitssitzungen endeten mit der Präsentation und der Teilnahme an einem Rollenspiel, das von diesen Themen inspiriert wurde und ebenfalls Teil des Toolkits ist.
Der gesamte Prozess erwies sich als äußerst fruchtbar, und die Mitarbeiter arbeiten derzeit an den wertvollen Vorschlägen und Rückmeldungen, die während der Arbeitstage gesammelt wurden.
Die Ergebnisse des Projekts werden in Kürze in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch) vorliegen und allen Interessierten zur Verfügung stehen. Das Toolkit wird im Dezember in Berlin bei einer Veranstaltung am 9. und 10. Dezember am Sitz des Berliner Büros von mafianeindanke, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, vorgestellt. Weitere Informationen folgen im nächsten Newsletter und in den sozialen Medien.
Jetzt ist alles bereit für den Abschluss des Projekts und den Beginn eines neuen Kapitels!