Korruption verursacht erhebliche Kosten. Ein am 9. Dezember aus Anlass des weltweiten Antikorruptionstags veröffentlichter Bericht beziffert diese Kosten jetzt. Die europäischen Grünen hatten ihn veröffentlicht. Er zeigt,. wie sehr dieses Phänomen die Wirtschaft eines jeden Mitgliedstaates der europäischen Union beeinflusst. Demnach entsstehen In der Europäischen Union durch die Korruption Kosten in Höhe von 900 Milliarden pro Jahr.
Die Analyse beschränkt sich aber nicht nur auf die Konsequenzen für ganz Europa, sondern zeigt auch die ökonomische und soziale Beeinträchtigung der Wirtschaft in den einzelnen Ländern auf. Daraus ist ersichtlich, welche Verluste die Korruption zum Beispiel beim Wohnungsbau, bei der Polizei, im Gesundheitswesen und Bildung jeweils nach sich zieht.
Der Bericht nimmt auch Bezug auf die Ausmaße des Problems in Deutschland. Man schätzt, dass auf Grund von Korruption der deutsche Staat jedes Jahr mehr als 104 Milliarden Euro verliert – das entspricht ungefähr 4 % des Bruttosozialproduktes. Diese Verluste entstehen beispielsweise dadurch, dass die oben genannten Bereiche konstant geschwächt werden. Dies geschieht u.a. durch Lohnbetrug im Gesundheitssystem und durch Korruption – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich.
Die Studie bietet Anlass und Gelegenheit, nachdrücklich von allen politischen Ebenen einen größeren Einsatz bei der Bekämpfung der Korruption zu fordern. Sven Giegold, der Finanzexperte der europäischen Grünen, erklärte dazu:«Korruption zerstört das Vertrauen in den Staat und seine Fürsorgepflicht. Der tschechische Ministerpräsident macht sich die Finger mit massiven Interessenkonflikten schmutzig. Guy Verhofstadt und die deutschen Liberalen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, einen korrupten Politiker in ihren Reihen zu dulden. Milliarden Euro versickern jährlich im deutschen Korruptionssumpf. Das Geld wäre gut investiert in Schulen, Wohnungsbau und Gesundheitsvorsorge. Die Bundesregierung muss bei der EU-weiten Korruptionsbekämpfung und beim Schutz von Hinweisgebern runter von der Bremse und sich für besseren Schutz von Whistleblowern und eine starke Europäische Staatsanwaltschaft einsetzen.»
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