Wege zur effektiveren Bekämpfung der italienischen Mafia

Alessandro Bellardita, Foto von Stella Lisanti

Alessandro Bellardita ist Vorsitzender des Jugendschöffengerichts am AG Karlsruhe und Mitglied bei mafianeindanke. Für die Neue Richter*innenvereinigung (NRV) hat er in der NRV-Info Baden-Württemberg 05/2025 den Artikel „Eine Todesspur ohne Folgen – Wege zur effektiveren Bekämpfung der italienischen Mafia“ verfasst.

Der Artikel beginnt folgendermaßen: „Im Jahre 1988 hielt der damals noch als Staatsanwalt in der Abteilung zur Bekämpfung organisierter Kriminalität in Agrigento (Sizilien) tätige Rosario Livatino einen Vortrag in Palermo vor zahlreichen Kollegen und Kolleginnen. Es ging inhaltlich um die neuen Strategien der Mafia, genauer um die Darstellung der Machenschaften einer bis dahin beinahe unbekannten kleinen, aber aufstrebenden Gruppierung aus Palma di Montechiaro, einer Kleinstadt in der Nähe von Agrigento, der so genannten Stidda 1 . Im Rahmen dieses Vortrages fiel Livatinos viel zitierter, bis heute noch nachhallender Satz: „Wer die neue Mafia verstehen will, muss nach Deutschland“. Doch was meinte Livatino mit seinen mahnenden Worten? Livatino hatte durch zahlreiche Ermittlungen herausgefunden, dass die Stidda bereits in den 1980er Jahren damit begonnen hatte, die hohen Einnahmen aus dem Rauschgifthandel und der Schutzgelderpressung in Deutschland zu investieren. Italien war aufgrund von Gesetzesreformen und Strafrechtsverschärfungen für die Mafiosi inzwischen ein heißes Pflaster geworden, so dass u. a. auch die Stidda das inkriminierte Geld im Ausland investieren musste. Deutschland bot sich hierfür aufgrund der „laschen“ Gesetze und des damals noch fehlenden Straftatbestandes der Geldwäsche an.

Trotz der mahnenden Worte Livatinos habe sich in Deutschland in Sachen Mafia in den letzten 35 Jahren nicht viel getan, so Bellardita weiter. In seinem Artikel beschreibt er die folgenden fünf Schritte für eine bessere Bekämpfung der Mafia.


Foto: Stella Lisanti.