Was macht mafianeindanke?

mafianeindanke e.V. (mnd) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 2007 gegen die Ausbreitung der Organisierten Kriminalität in Wirtschaft und Gesellschaft engagiert und sich damit für eine offene, demokratische Gesellschaft mit fairen Chancen für alle einsetzt. Wir sensibilisieren für die Gefahren durch italienische Mafia-Gruppen in Deutschland, z.B. in über 200 Veranstaltungen auch mit Ministerbeteiligung, wirken romantisierenden Mafia-Klischees entgegen, bieten Betroffenen, Gesetzgeber:innen und Journalist:innen Beratung an, erinnern an Opfer und setzen uns für eine Verbesserung sowie europaweite Harmonisierung der Gesetze ein, z.B. im Bereich Geldwäsche und Finanzkriminalität.

Wozu brauchen wir eine Antimafia-NGO in Deutschland? Reicht nicht die Polizei?

Im Unterschied zur einfachen Organisierten Kriminalität, wie sie beispielsweise bei organisierten Einbrecherbanden vorliegt, sind die italienischen Mafia-Organisationen viel komplexer aufgebaut, schotten sich durch die „Omertà“, das Schweigegebot, stark nach außen ab, und streben neben finanziellem Gewinn auch nach Macht. Das macht sie zu einer Gefahr für Demokratie und Rechtsstaat, denn diese sind den Mafia-Organisationen bei ihren Tätigkeiten nur im Weg. Aus diesem Grund können Strafverfolgungsbehörden alleine nicht gegen die italienische Mafia gewinnen. Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein und Prävention, auch auf gesellschaftlicher Ebene. Deshalb ist Antimafia-Arbeit stets zugleich Engagement für eine demokratische, freie Gesellschaft mit den gleichen Rechten für alle.

Während Mafias allein dem Recht des Stärkeren folgen und auf einem System der Ungerechtigkeit fußen, fordert die Antimafia-Bewegung Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen und setzt sich für das Wohl der Allgemeinheit ein. Deshalb ist mafianeindanke als gemeinnütziger Verein anerkannt.

Was macht mafianeindanke?

Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Gefahren durch die italienischen Mafia-Organisationen in Deutschland.

Wir verfassen Artikel zu aktuellen Themen auf unserer Webseite und einen kostenlosen Newsletter, mit dem wir hochwertiges Wissen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Wir unterstützen Kleine Anfragen im Bundestag und in den Landtagen, um mehr Informationen über Organisierte Kriminalität (OK) in Deutschland ans Licht zu bringen – beispielsweise die aktuelle Anzahl der dem BKA bekannten mutmaßlichen Mafiosi in Deutschland.
Wir positionieren uns zu aktuellen Themen auf unseren Social-Media-Kanälen und bereiten Informationen über Mafia und OK für verschiedene Zielgruppen gut verständlich auf.
Wir organisieren Veranstaltungen: Von Lesungen und Filmabenden bis zu ganztägigen Seminaren und Konferenzen mit Ministerbeteiligung.

Wir reden Politiker:innen ins Gewissen.

Wir wollen kriminellen Organisationen das Geld wegnehmen.

Wir erarbeiten konkrete Vorschläge zur Bekämpfung von Finanzkriminalität, Wirtschaftskriminalität und Geldwäsche, z.B. in unserer Broschüre mit Gesetzesvorschlägen zum Koalitionsvertrag 2021.
Wir setzen uns für eine konsequente Einziehung der Vermögen Krimineller ein.
Wir fordern die Wiederverwendung konfiszierter Güter für das Gemeinwohl, zum Beispiel durch die Vergabe beschlagnahmter Immobilien an gemeinnützige Organisationen und Projekte.

Wir gestalten das Gedenken an unschuldige Mafia-Opfer.

Jährlich am 21. März, dem offiziellen Gedenktag für die unschuldigen Opfer der Mafia, organisieren wir Initiativen und Aktionen des Gedenkens.
Wir machen Informationen über unschuldige Mafia-Opfer auf Deutsch zugänglich.

Wir setzen uns gegen die Verharmlosung und Romantisierung der Mafia in der deutschen Öffentlichkeit ein.

Wir sammeln Fälle von Mafia-Romantisierung zu Werbezwecken und unterstützen Privatpersonen, die sich dagegen aussprechen möchten.
Wir sprechen die Verantwortlichen für Mafia-Romantisierung direkt an und klären sie über den Schmerz auf, die ihre unüberlegten Handlungen für Mafia-Opfer, deren Angehörige und alle unter der Mafia leidenden Personen bedeutet.

Wir fördern und stärken die Antimafia-Bewegung in Europa.

Wir sind Gründungsmitglied des europäischen Netzwerks CHANCE (Civil Hub Against orgaNized Crime in Europe). Schließlich kennt die Organisierte Kriminalität keine Grenzen und ist weltweit aktiv – unsere Antwort muss deshalb international und vernetzt sein. Mehr über CHANCE auf unserer Webseite.
Wir arbeiten in europäischen Projekten zusammen, um Themen wie (Anti-)Mafia und (Anti-)Korruption länderübergreifend auf die Agenda zu setzen – auch für Schüler und Schülerinnen (z.B. You Monitor, MoMoEU!).
Wir setzen uns für die europaweite Harmonisierung der Gesetze und Verbesserungen im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität ein.

Wir beraten Hinweisgeber:innen und Beratungssuchende.


mafianeindanke ist laut Satzung (II, 4) parteipolitisch neutral und arbeitet mit allen demokratischen Parteien zusammen. Seit einer Abstimmung zu genderinklusiver Sprache in der Mitgliederversammlung am 4. Februar 2022 nutzen wir in unserer Kommunikation inklusive Sprache, um Personen jedweden Geschlechts einzuschließen. Dies entspricht dem Anti-Diskriminierungs-Paragraphen in unserer Satzung (II, 4). Die ganze Satzung ist auf unserer Webseite einsehbar.


 Was will mafianeindanke erreichen?

  • Die Einrichtung einer unabhängigen Beobachtungsstelle für Organisierte Kriminalität, um Wissen zu schaffen, zu vermitteln und Vernetzung zu fördern.
  • Den verstärkten Einzug von Proten aus kriminellen Geschäften und inkriminierten Vermögen.
  • Neue rechtliche Instrumente und mehr Ermittlungen im Finanzbereich.
  • Mehr Unterstützung für die Zivilgesellschaft: Mafia ist ein Problem der gesamten Gesellschaft, Strafverfolgungsbehörden allein können sie nicht ausreichend bekämpfen. Dazu gehört auch Wiederverwendung beschlagnahmter Güter für das Gemeinwohl, zum Beispiel durch die Unterstützung gemeinnütziger Projekte in beschlagnahmten Immobilien.
  • Mehr spezialisierte Stellen, mehr Mittel und mehr Schulung für die Polizei in Bund und Ländern.
  • Spezielle Lehrstühle zu Organisierter Kriminalität an Universitäten und Hochschulen, um die Forschung zu verbessern.
  • einen Bundesanwalt für Organisierte Kriminalität analog zum Generalbundesanwalt für Terrorismus.
  • ein bundesweites Ausstiegs- und Dissoziierungsprogramm zusätzlich zu dem bereits bestehenden Zeugenschutzprogramm, analog zu Programmen im Bereich Rechtsextremismus.

Unsere aktuelle Strategie und Vision sind auf der Seite “Vision & Strategie für 2023 bis 2028″ zu finden. Auf unserem aktuellen Flyer sind unsere Geschichte, Erfolge und Forderungen kurz zusammengefasst.

Was hat mafianeindanke bisher erreicht?

2007: Zwei Mitglieder der neapoletanischen Mafia Camorra und ein weiterer Mann erpressten in Berlin von rund 50 Gastwirten Schutzgeld. Durch die Zusammenarbeit von mafianeindanke mit der Berliner Polizei gelang es, die drei Erpresser festzunehmen. Sie wurden später zu Haftstrafen verurteilt. Diese Zusammenarbeit ist bei Eurojust als Best Practice für eine Kooperation von Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft eingetragen.

2017: Mafianeindanke ist an zentralen gesetzlichen Verbesserungen beteiligt, wie der Neufassung des Paragraphen 129 „Bildung einer kriminellen Vereinigung“.

2019: Mafianeindanke wird im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses gehört und schiebt die Diskussion über Loslösung von OK-Strukturen als Präventionsmaßnahme an. Der Verein erstellt eine Machbarkeitsstudie für ein Ausstiegsprogramm. Das Programm wird in der Taskforce Ausstieg & Prävention des Landes Berlin präsentiert.

2020: Mafianeindanke regt im Berliner Justizsenat an, Notar:innen stärker zu kontrollieren, um Geldwäsche zu verfolgen. Das Land Berlin richtet daraufhin eine Taskforce ein, die 25 Notariate kontrolliert und dabei elf Geldwäsche-Verdachtsfälle findet. Eine Berliner Initiative im Bundesrat führt zu einer rechtlichen Neuregelung, die Geldwäsche im Immobiliensektor deutlich erschwert.

2023: Mafianeindanke organisiert das erste Antimafia-Seminar, für das hochrangige Vertreter:innen von Strafverfolgungsbehörden aus ganz Deutschland nach Köln reisen.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Menschen in Deutschland zu sensibilisieren und zu informieren. Zu diesem Zweck haben wir bereits über 200 Veranstaltungen organisiert – mit Gästen wie dem deutschen und italienischen Innenminister, dem nationalen italienischen Antimafia-Staatsanwalt sowie vielen Protagonist:innen der Antimafia-Bewegung. So konnten wir mehr Medienberichterstattung und verstärkte Aufmerksamkeit für unser Thema erreichen.


UNSER VORSTAND

Sandro Mattioli, Vorsitzender

Helena Raspe, Stellvertretende Vorsitzende

Ludovica Bölting, Stellvertretende Vorsitzende

Judith Eisinger, Schriftführerin

Giulia Norberti, Kassierin

Quelle: senato.it

Laura Garavini, Senatorin und Gründerin von mafianeindanke, Ehrenvorsitzende des Vereins

Der gesamte Vorstand arbeitet ehrenamtlich. 


UNSERE REGIONALGRUPPEN

TEAM BERLIN

In Berlin hat mafianeindanke nicht nur seinen rechtlichen Sitz , hier hat der Verein auch seinen Anfang genommen. Einige Mitglieder des Vorstands sind hier aktiv, gemeinsam mit vielen jungen Studierenden, Berufstätigen und Expert:innen für verschiedene Themengebiete, von Geldwäsche über Clan-Kriminalität bis hin zu Kommunikation und Wissenschaft. In Berlin veranstaltet der Verein eine Vielzahl von Veranstaltungen und auch die Freiwilligendienstleistenden von mafianeindanke sind hier tätig.


TEAM BAYERN

Die bayerische Gruppe, die sich in München trifft, ist die erste Kerngruppe, die sich fern der Zentrale gebildet hat. Zahlreiche Aktivist:innen mit verschiedenen beruflichen Hintergründen kommen hier zusammen: Lehrer:innen, Rentner:innen, Journalist:innen, Studierende, Berufstätige verschiedenen Alters. Das Münchner Team stellt aber auch regelmäßig Veranstaltungen auf die Beine. Wie alle anderen Gruppen auch freut sich das Team Bayern über Interessierte.


TEAM NORDRHEIN-WESTFALEN

Regionalgruppe NRW von mafianeindanke

Das Team Nordrhein-Westfalen ist im Moment das jüngste, sowohl was seinen Entstehungszeitpunkt als auch das Alter der Aktivist:innen betrifft, die es gegründet haben. Und genau aus diesem Grund ist es am enthusiastischsten und bereit, sich auf neue Aktivitäten und Initiativen einzulassen. Die jungen Studierenden und Absolvent:innen, die die Kölner Gruppe weiterführen, sind bereit, neue Interessenvertreter:innen willkommen zu heißen, Veranstaltungen zu organisieren, Interviews zu führen und innovative Projekte zu starten.

Vergangene Veranstaltungen mit dem Team NRW:

2022: Forschungsfeld Organisierte Kriminalität – kein Randthema, sondern unverzichbar

2020: Nordrhein-Westfalen und der Kampf gegen die Mafia | Youtube-Video


UNSER FLYER