Es ist ein schillernder Fall: Ein schwerreicher Gastwirt mit mehreren edlen Restaurants verschwindet vom einen Tag auf den anderen. Die Familie wartet einige Tage ab, erst dann meldet sie den Mann als vermisst. In der Presse wird reichlich über den Fall berichtet, zugleich recherchieren Journalistinnen und Journalisten zu den Geschäften des Gastwirts. Er habe wohl vorgehabt, ins Diamantengeschäft einzusteigen, eine Reise nach Afrika diente wohl diesem Zweck (und nicht nur dem, eine Schule zu besuchen, die der Gastwirt wohltätig unterstützen wollte). Über Santo Sabatino, 55 Jahre alt, wird in der Folge immer mehr bekannt: Er habe exzessiv Drogen konsumiert, seine Familienverhältnisse werden dargestellt, selbst Reisen werden recherchiert und mit wem er sie unternahm und wohin. Dass er vorhatte eine Banklizenz in einem afrikanischen Staat zu kaufen. Dass er Sizilianern Geld gab. Er soll Kontakt zu Mafiosi unterhalten haben. „Wurde Sabatino von der Mafia beseitigt?“, fragt der Express – was angesichts der Zurückhaltung deutscher Medien, selbst hochgradig mafiaverdächtige Personen nicht mit der Mafia in Verbindung zu bringen, durchaus überraschend ist. Jedenfalls werden die Ermittlungen nicht als ein Vermisstenfall geführt, sondern von der Mordkommission. Ein weiteres Indiz dafür, dass ein Mafia-Hintergrund nicht unwahrscheinlich ist. Die Polizei dementiert die Verbindungen zur Mafia nicht, bestätigt sie aber auch nicht.
Über entscheidende Hinweise nach der Sendung ist noch nichts bekannt geworden. Hier geht es zur Sendung in der ZDF-Mediathek.
Mafia-Aktivitäten 2024 in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Das italienische Antimafia-Kriminalamt Direzione Investigativa Antimafia (DIA) hat seinen Bericht über das Jahr 2024 veröffentlicht. Erstmals wird ein komplettes Jahr in einem Bericht zusammengefasst, während ...
Interview mit Antimafia-Staatsanwalt Sparagna
Antimafia-Staatsanwalt Roberto Sparagna zur Frage: Wie können wir rechtlich gegen Mafias in Europa vorgehen? Interview von Dr. Mona Lisa Carai.
Antimafia in der Kommunalpolitik
Organisierte Kriminalität betrifft uns alle. Deshalb muss schon die Kommunalpolitik die Weichen richtig stellen. Mit diesen drei konkreten Maßnahmen werden Bürger:innen in der Gemeinde für das Thema sensibilisiert, Geldwäsche in Spielhallen vor Ort erschwert und die lokale italienischstämmige Bevölkerung vor ignoranten Stereotypen geschützt. Gemeinsam gegen die Mafia.
Kongress „Sicheres NRW“: Expert:innen fordern mehr Vernetzung und Kooperation
Handeln, bevor es zu spät ist, forderte Oliver Huth im Düsseldorfer Landtag. Bei der Konferenz der Grünen Fraktion leitete Mafianeindanke auf Einladung von MdL Julia Höller einen Workshop und stellte verschiedene wirksame Methoden gegen Organisierte Kriminalität vor, die auch einen zivilgesellschaftlichen und präventiven Ansatz verfolgen.
Wege zur effektiveren Bekämpfung der italienischen Mafia
"Wer die neue Mafia verstehen will, muss nach Deutschland“, sagte Staatsanwalt Rosario Livatino 1988. Trotz dieser mahnenden Worte hat sich in Deutschland nicht viel getan, so Richter Alessandro Bellardita. In seinem Artikel beschreibt er die fünf Schritte für eine bessere Bekämpfung der Mafia.