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Pressekonferenz zur Antimafia-Konferenz „Für Freiheit und Sicherheit – wie begegnen wir der Organisierten Kriminalität in Europa?

30. Juni 2017 @ 09:00 - 10:30

Pressekonferenz zur Antimafia-Konferenz

Ort: Europäische Bewegung Deutschland, Sophienstraße 28-29, Berlin

Zeit: 9:00-10:00

Vor zehn Jahren sorgte ein Sechsfach-Mord durch die Mafia für Aufsehen – weil er nicht auf italienischem Boden erfolgte, sondern in Duisburg, vor dem Lokal Da Bruno. Vor aller Augen wurde die Brutalität der Clans sichtbar. Die Sorge, dass italienische Mafia-Organisationen künftig ihre Konflikte fern der Heimat austragen könnten war groß. Und sie war unbegründet, denn die Mafia-Organisationen haben schnell verstanden, dass Blut auf den Straßen ihre Geschäfte gefährdet. Inzwischen, zehn Jahre später, ist es vor allem um die italienische Mafia ruhig geworden in Deutschland, zumal andere Bedrohungen wie etwa der Terrorismus in den Vordergrund gerückt sind. Die Mafia-Organisationen sind dadurch aber nicht weniger, sondern eher noch gefährlicher geworden, zumal einer effektiven Bekämpfung immer noch zahlreiche Hindernisse entgegenstehen.

Mafia? Nein, Danke! gibt am 12. Juli viel Raum, den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität auf breiter Ebene zu diskutieren. Erstmalig findet in diesem Jahr eine große Antimafiakonferenz mit hochrangigen Gästen statt, darunter der deutsche und der italienische Innenminister, Thomas De Maizière und Marco Minniti, sowie der Nationale italienische Antimafia-Staatsanwalt Franco Roberti und der Vizechef des Bundeskriminalamtes, Peter Henzler.

David Ellero von Europol berichtet über die aktuelle Situation. Bernd Finger, früher Leiter der Abteilung für Organisierte Kriminalität beim LKA Berlin und heute pensioniert, berichtet über seine persönlichen Erfahrungen. Luca Storti von der Universität Turin und Andreas Frank, früher für Goldman Sachs tätig und heute Anti-Geldwäsche-Berater, werden erörtern, inwiefern die Organisierte Kriminalität eine Gefahr für Europas Wirtschaft darstellen und wie man Infiltrationen durch die Organisierte Kriminalität verhindern kann.

Axel Hemmerling, Autor einer Dokumentation über die Mafia in Thüringen, und Arndt Sinn, Professor an der Universität Osnabrück reflektieren darüber, wie wichtig Information und Aufgeklärtheit für den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität sind.

Am Nachmittag werden der Bundesinnenminister Thomas de Maizière und sein italienischer Kollege Marco Minniti über aktuelle Herausforderungen sprechen, vor welche die Organisierte Kriminalität die Staaten Europas stellt. Die Vorträge von Franco Roberti, oberster Antimafia-Staatsanwalt in Italien, und Peter Henzler, Vizepräsident des BKA und seit Jahren im Kampf gegen Organisierte Kriminalität engagiert, haben die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Thema. Der Antimafia-Staatsanwalt Giuseppe Lombardo aus Reggio Calabria berichtet über die Ergebnisse einer aufwändigen Analyse der Akten von 57 Ermittlungsverfahren gegen die ’ndrangheta: Lombardo hat daraus Entwicklungslinien extrahiert, die auch Prognosen über zukünftige Veränderungen ermöglichen.

Die Konferenz erfolgt dank der großzügigen Unterstützung der Botschaft der Republik Italien in Berlin, die zugleich Veranstaltungsort sein wird, und unter tatkräftiger Unterstützung der Europäischen Bewegung Deutschland.

Der Berliner Verein Mafia? Nein, Danke ist kurz nach dem Sechsfach-Mord von Duisburg entstanden. Gegründet vor allem als eine Bewegung von Italienerinnen und Italienern in Deutschland, die deutlich machen wollten, dass sie sich gegen die Mafia engagieren, hat sich die Gruppe zum Kristallisationspunkt der Antimafia-Bewegung und zu einer zentralen Anlaufstelle für Interessierte wie Betroffene entwickelt. Ein erster, früher Erfolg war die Vereitelung eines Schutzgelderpressungsversuches in Berlin, der mit der Festnahme zweier Mafiosi endete.

Heute liegt der Fokus von Mafia? Nein, Danke! weniger auf Schutzgeld und mehr auf den Gefährdungen, die aus den Investitionen der immensen Gewinne der kriminellen Organisationen vor allem aus dem Drogenhandel resultieren. Sie gefährden auf lange Sicht die demokratische Verfasstheit unserer Gesellschaft. Daher betreiben wir vor allem Aufklärung: Ein monatlich erscheinender, zweisprachiger Newsletter klärt über die Aktivitäten der italienischen Mafia in Deutschland wie auch Gegenmaßnahmen auf. Dazu haben wir seit Bestehen rund 200 öffentliche Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Darunter Konferenzen mit deutschen und italienischen Experten und Expertinnen, Vertreterinnen und Vertretern von Sicherheitskräften, Lesungen und Filmvorführungen. Ergänzend dazu sind Fortbildungsangebote und Schulbesuche, um auch die Jüngeren für die Thematik zu sensibilisieren.

 

 

Details

Datum:
30. Juni 2017
Zeit:
09:00 - 10:30
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

Europäische Bewegung Deutschland e.V.
Sophienstraße 28-29
Berlin-Mitte, Berlin 10178 Germany
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Telefon
+49-30-3036201-10
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