Geschichte der Mafia

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Die Mafia entstand in Sizilien, ganz im Süden von Italien, rund um die 1860er/1870er Jahre. Ihr Wirkungskreis war zunächst auch nur auf diese Region begrenzt. Bei der Mafia handelte es sich um Geheimbünde, die nach Familien organisiert waren, mit einer strengen Hierarchie, eigenen Regeln.
Antike, heute noch geltende Regeln sind zum Beispiel das Schweigegelübde: Wer einmal Mitglied der Mafia geworden ist, darf keine Interna preisgeben. Außerdem ist man, einmal Mitglied, auf Lebenszeit Mafioso (oder auch Mafiosa, inzwischen können auch Frauen bedeutende Rollen übernehmen).
Ein Ausstieg ist nicht vorgesehen.

Es haben sich in den unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Organisationen herausgebildet, die sich hinsichtlich ihrer Strukturen geringfügig unterscheiden, aber in Bezug auf ihre kriminelle Aktivitäten, den Expansionsdrang und dem pseudoreligiösen Überbau gleichen.
Neben der Cosa Nostra auf Sizilien gibt es noch die in Neapel und Umgebung entstandene Camorra, die kalabrische ’ndrangheta und die apulische Sacra Corona Unita.

Alle Organisationen sind in Clans unterteilt, das heißt in Familienbanden, wobei das Verständnis von Familie inzwischen oft sehr weit gefasst wird. Die ’ndrangheta zum Beispiel nimmt inzwischen auch Ausländer auf.
Alle Organisationen bilden Ableger im Ausland. Diese Ableger dienen nicht nur als Rückzugsraum für verfolgte Mitglieder, sondern auch als Basis für die operative Tätigkeit, sei sie legal oder illegal.

Klassische Geschäftsfelder der Mafia-Gruppen sind Schutzgelderpressung, Waffenhandel, Drogenhandel, Prostitution, Menschenhandel, das handeln mit gefälschten Produkten und deren Herstellung, die Entsorgung von Abfällen, auch hochgiftiger Substanzen.

Die Organisationen passen sich aber auch neuen Entwicklungen sehr schnell an und machen sich in Geschäftsfeldern breit, die erst vor wenigen Jahren entstanden sind, wie zum Beispiel die erneuerbaren Energien.
Außerdem mischen sie im Kapitalmarkt mit und sind auch auf dem Immobilienmarkt präsent, zum Teil über komplizierte Finanzmarktinstrumente wie Investmentfonds.