Volksbank-Mitarbeiter zum Ehrenmafioso ernannt / unsere Protest-Email

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Die Mafia wird in Deutschland immer und immer wieder verharmlost.

Sehr häufig erreichen uns Zuschriften empörter Menschen, die um die Gefahr der Mafia-Präsenzen wissen.
Aus gegebenem Anlass haben wir die folgende Email verfasst:

Sehr geehrte Mitglieder des Aufsichtsrates, sehr geehrter Herr Leson,

mein Name ist Sandro Mattioli, ich bin Vorsitzender des Berliner Vereins mafianeindanke e.V.. Wir engagieren uns seit 2007 gegen Mafiaclans und Organisierte Kriminalität in Deutschland und Europa und sind entstanden als Reaktion auf den Sechsfach-Mord von Duisburg. Damals haben Killer eines ’ndrangheta-Clans sechs Mitglieder eines gegnerischen Clans auf offener Straße erschossen. Dieses Ereignis hat viele Deutsche geschockt und ihnen deutlich vor Augen geführt, was Mafia bedeutet, auch in Deutschland.

Der Aachener Zeitung konnten wir entnehmen, dass Thomas Leson, Zweigstellenleiter der Volks- und Raiffeisenbank Region Aachen zum Ehrenmafioso 2020 ernannt worden ist.

Dazu stellen sich uns gewichtige Fragen.
Wie verträgt sich Ihre Funktion in einem genossenschaftlich organisiertem Geldinstitut mit der positiven Bewertung der Mafia, die Sie, Herr Leson, als neuer Ehrenmafioso 2020 mittragen?
Wie steht Ihr Arbeitgeber dazu, dass Sie, obgleich auch scherzhaft, sich einer kriminellen Organisation zugehörig erklären, die nicht nur tausende Ermordete auf dem Gewissen hat, darunter mehr als tausend Unschuldige, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren, oder Opfer einer Verwechslung wurden? Oder die noch als Kinder gezielt getötet wurden, um die Eltern zu treffen?
Wie vereinbaren Sie es mit Ihrem Gewissen, eine solche kriminelle Organisation zu repräsentieren, deren Mitglieder das demokratische Gemeinwesen desavouieren und die die legale Wirtschaft unterjochen, mit Gewalt, Einschüchterung und Erpressung?
Die mit illegal abgeladenem Giftmüll hunderte Menschen vergiften?
Wie verträgt es sich mit der Vorstellung einer gemeinwohl-orientierten Bank, dass Sie, Herr Leson, sich nicht eindeutig von der Mitgliedschaft in Organisationen  distanzieren, deren Haupttätigkeit unter anderem Geldwäsche ist, zu deren Prävention Ihr Arbeitgeber verpflichtet ist?

Diese Liste könnte man noch viel länger führen.

Von einem dem Gemeinwohl verpflichteten Geldinstitut erwarten wir mehr Sensibilität und fordern Sie, Herr Leson, daher dazu auf, diese Ehrenmitgliedschaft mit sofortiger Wirkung abzulegen.

Ferner stünde es dem Karnevalsverein Mafia del Musica gut zu Gesicht, seinen Namen zu ändern. Am besten wäre es, hier nicht eine Verbrecherorganisation zu wählen, schließlich käme ja auch niemand auf die Idee, einen Verein als Waffen-SS des Scherzes benennen. (Und wenn das unbedingt sein muss, dann machen Sie es wenigstens grammatikalisch korrekt). 

Wir haben diese Nachricht als offenen Brief auf unserer Homepage veröffentlicht und würden uns über eine Reaktion Ihrerseits und Ihres Arbeitgebers freuen. Wir dürfen die Organisierte Kriminalität in Deutschland nicht länger verharmlosen, und leider tragen Sie, Herr Leson, dazu maßgeblich bei.

Wenn Sie mir eine persönliche Bemerkung erlauben: Ich könnte es nicht ertragen, mit Menschen in einen Topf geworfen zu werden, die so aufrichtige Menschen wie die beiden Antimafia-Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino brutal in die Luft gesprengt haben. Die den Richter Pio La Torre töteten, nur weil er die Mitgliedschaft in der Mafia unter Strafe gestellt hat. Die den 15 Jahre alten Giuseppe di Matteo ermordeten, damit sein Vater, der Kronzeuge Santino Di Matteo, nicht weiter mit der Polizei zusammenarbeitet. Mindestens neun Journalisten wurden von Mafiaclans wegen ihrer Arbeit ermordet, und viele Kollegen von mir wie Roberto Saviano müssen in ständiger Angst leben. Hier finden Sie eine Liste mit unschuldigen Opfern der Mafia, die in Italien jedes Jahr am 21. März in vielen Städten vorgelesen wird: https://vivi.libera.it/it-ricerca_nomi. Es braucht mehr als 20 Minuten, sie schnell vorzutragen.

Das alles können Sie nicht gutheißen. Überdenken Sie bitte die Annahme des Unehrentitels und geben Ihn zurück. Sie können mich gerne kontaktieren und ich erkläre Ihnen ausführlich, was alles gegen den Titel Ehrenmafiso spricht, gerade auch in Deutschland.

Mit freundlichen Grüßen,
Sandro Mattioli

Vorsitzender mafianeindanke e.V.

PS: Wir haben uns erlaubt, die Aachener Zeitung CC zu setzen.

mafianeindanke e.V.

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