Der Reiz der virtuellen Zahlmethoden

Wenn wir über Geldwäsche reden, müssen wir auch die gegenwärtige und außergewöhnliche Verbreitung der virtuellen Kryptowährungen[1] und ihre Implikationen berücksichtigen. Die Frage, die dabei aufkommt ist: Verhindert dieses Zahlmittel den Kampf gegen Geldwäsche und organisierte Kriminalität? Bitcoins[2] werden, anders als bei normalem Geld, weder von einer zentralen Bank herausgegeben noch gewährleistet: Eben jene dezentrale Struktur und die pseudonymen Transaktionen machen das Kryptogeld, nicht nur für legale Nutzer attraktiv, sondern eben auch für kriminelle Gruppen.

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Der Kopf hinter der dem Einsatz „Stige“

„Unglücklich das Land, das keine Helden hat … Nein.
Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.“
(Bertolt Brecht)

Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler hat vor wenigen Jahren eine post-heroische Gesellschaft in Europa diagnostiziert. In demokratischen Rechtsstaaten, die kriegsavers agieren, braucht es immer weniger von denen, die sich bis aufs Äußerste einsetzen, nämlich unter Einsatz ihres Lebens. Dabei gibt es sie in Italien noch und ihre Arbeit ist wichtiger denn je. Die Rede ist von den Staatsanwälten der Magistratura, die sich in den italienischen Regionen dem Kampf gegen die Mafia verschrieben haben. Einer von ihnen ist Nicola Gratteri. Aber ist der Begriff des Helden nicht irreführend? Ist nicht schon oft genug in Unrechtststaaten ein sinnloses Aufopfern als Heldentum gefeiert worden? Versuchen wir eine möglichst neutrale Definition. Ein Held zeichnet sich durch (1) ausgezeichnete, mutige und entschiedene Handlungen aus, (2) in einem widrigen Umfeld, (3) an einem öffentlichen Wahrheitsbegriff orientiert, der eine ehrbare Haltung demonstriert, (4) wobei der Erfolg oder das Scheitern nichts über den Heldenstatus aussagt (im griechischen Theater gibt es die Tragödie und die Komödie). Erfüllt Nicola Gratteri diese Kriterien?

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