Wie wird die Mafia im Film dargestellt und was sagt uns das? – ein Seminar

Nando Dalla Chiesa

Bereits zum zweiten Mal in Folge war das Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin Gastgeber eines Seminars desmailänder Professors Nando Dalla Chiesa. Dalla Chiesa, früher Staatssekretär im Kultusministerium und Senator, lehrt an der Università degli Studi Soziologie mit einem Schwerpunkt auf Organisierte Kriminalität.

Während die im Jahre 2015 gehaltenen Unterrichtsstunden die Ausbreitung der Mafia behandelten und ein Basiswissen bezüglich der Machtverbreitung und der allgemeinen Verbreitung des Phänomens vermitteln sollten, konzentrierte sich der diesjährige Kurs auf die Art und Weise, in der die organisierte Kriminalität, die Antimafia und die daraus resultierenden sozialen Beziehungen sowohl im Kino als auch in der Literatur dargestellt werden. 

Indem man dieses Phänomen mittels Film- und literarischen Produktionen analysiert, erkennt man, in wie weit es sich im Laufe der Jahre verändert hat:
Die Gesetze, die Herangehensweise der Bevölkerung, die wachsende Sensibilität und Aufmerksamkeit von Seiten der Medien und der Institutionen. Dies sind die Ausgangspunkte der von Professor Dalla Chiesa vorgeschlagenen technischen Analyse, welche anhand von Schaubildern die Charakteristika des zu analysierenden Materials auf wissenschaftliche und empirische Weise einrahmen: Nach der Sichtung des Films oder des Lesens der Lektüre ist es möglich, die grundlegenden Elemente, welche die Wahrnehmung des Phänomens in den dargestellten Jahren spiegeln, zu erkennen.

Die von Professor Dalla Chiesa vorgeschlagene Analyse bezieht sich auf verschiedene Ebenen und fördert so die Reflektion über die Mafia. So beschrieb Dalla Chiesa Beziehungen zwischen Geschichte, Kultur und Erzählebene, zwischen sozialem Trauma, künstlerischer Arbeit und der Notwendigkeit des Erinnerns und zwischen dem Feingefühl des Publikums, technischen Innovationen und qualitativen Grundsätzen der Produktion. Indem man den Kriterien des im Seminar dargestellten Modells folgt, wird die Filmproduktion zu einem wahrhaftigen Objekt wissenschaftlicher Analyse.