Die internationale Zusammenarbeit der Antimafia-Bewegung wird enger

Libera

Im November hat Mafia? Nein, Danke! an den nationalen und internationalen Treffen des Netzwerkes von “Libera. Associazioni, nomi e numeri contro le mafie” teilgenommen. Viele kennen den Verein bereits, für alle anderen kann es sehr interessant sein zu wissen, dass Libera die größte zivilgesellschaftliche Bewegung in Italien ist. 1995 wurde sie ins Leben gerufen, heute fasst sie einzelne Personen, Schulen, Organisationen und selbstständige Vereine zusammen. In ganz Italien zählt sie über 1500 Einrichtungen. Die Aktivitäten von Libera sind zahlreich und beschäftigen sich mit verschiedenen Fragen: Libera kümmert sich insbesondere um die Unterstützung von unschuldigen Familien, die Opfer der Mafien wurden, organisiert zahlreiche Lehrgänge an Schulen und Universitäten, fungiert als Beobachtungszentrum von Territorium und lokalen Behörden, fördert und unterstützt die Gründung von Kooperativen, die sich um die Organisation konfiszierter Güter kümmern und vieles mehr.

Wir sind sehr froh, das wir Partner eines so potenten und enthusiastischen Netzwerkes sind,  bestehend aus Personen, die die gleichen Zielvorstellungen teilen und sich für eine gerechtere Gesellschaft, frei von Mafien einsetzen.

Die Treffen vom 11-13. November fanden in Rimini mit allen Repräsentanten der lokalen Vereinigungen, den sogenannten Kreisen, auf Provinz- und Regionalebene von Libera und seiner Partnerinstitute statt. Ziel des dreitägigen Treffens war die Zusammenführung des gesamten Netzwerkes, um neue Ziele abzustecken und Strategien für die Zukunft zu erarbeiten – alles unter dem Aspekt des gemeinsamen Wunsches von Wiederaufbereitung, gegenüber all den Herausforderungen, die ein derart weit verbreitetes und ernstes Thema mit sich führt.

Neben Gruppenarbeiten gab es Diskussionsbeiträge von unmittelbar involvierten Personen, die im Kampf gegen die Mafien in mehreren Bereichen gewissermaßen direkt an den Fronten stehen: Staatsanwälte, Richter und Akademiker. Für uns war es erfreulich,  dass auch das Interesse an unserem Verein in Italien groß ist. Das Treffen war für unsere Arbeit sehr wertvoll, so konnten wir uns dem ganzen Netzwerk präsentieren, und die Notwendigkeit unterstreichen, wie wichtig es ist, internationale Vereinigungen in einer strukturierten Form in die Ausarbeitung von Strategien miteinzubeziehen. Denn da die Mafia keine nationalen Grenzen kennt, sollte sich auch die Antimafia nicht durch jene begrenzt sehen.

Am Wochenende des 26./27. November fand in Paris ein Treffen der europäischen Libera Vereinigungen statt. Zusammen mit uns waren Mitglieder der Französischen Libera – von Libera Paris und Libera Marseille- sowie die Repräsentanten von Libera Brüssel und die Gründer der Freunde von Libera Schweiz anwesend. Ein besonderer Gast war Don Luigi Ciotti, der Gründer von Libera. Während der zwei Tage wurden Ziele und Probleme hervorgehoben, mit denen sich die Bewegung in Europa konfrontiert sieht. MND trug seinen Teil dazu bei, indem wir von den Erfahrungen in Deutschland, die wir bis dato in neun Jahren Vereinsarbeit gesammelt haben, berichtet haben. Darüber hinaus konnten wir mehr über die interessanten Aktivitäten erfahren, die sich in Frankreich, Belgien und der Schweiz zutragen. Das Wochenende hat dabei geholfen, das internationale Netz von Libera zu festigen und wertvolle Informationen zu sammeln insbesondere in Hinblick auf die Ausarbeitung von gemeinsamen Strategien.

Wir werden uns in 2017 wieder treffen, um neue gemeinsame Handlungen zu planen.